Fan(boy)tastische Kopfhörer

Oder, 10 Punkte, die mich an den AirPods stören.

Aufklappen, rausnehmen, einstecken und los gehts. Mehr muss nicht getan werden um die neusten Kopfhörer aus Cupertino zu genießen.

Der Tenor in der Presse ist durchweg positiv. Selbst bei einigen nicht zu übersehenden Kritikpunkten bleibt am Ende übrig, dass man hier die Zukunft auf bzw. in den Ohren hat.

Der Weg den Apple beschreitet scheint also der richtige zu sein; am Ziel ist man jedoch noch lange nicht angelangt.

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Dieser Artikel befasst sich deshalb ausschließlich mit den negativen Seiten der AirPods. Kleine und große Macken, die mir im alltäglichen Gebrauch aufgefallen sind und manchmal mehr als nerven … los gehts!

  1. Das Case und die Kopfhörer sind schon sehr „flutschig“ und gleiten einem nicht selten aus der Hand.
  2. Es ist nicht gerade angenehm, wenn sie ihm Ohr sind und man zur Steuerung auf die Kopfhörer tippt.
  3. Ein Verbindungswechsel von Gerät zu Gerät funktioniert nicht automatisch (wie viele vielleicht denken). Über den iCloud-Sync ist sicherlich einiges einfacher, aber dennoch muss noch immer „händisch“ umgeschaltet werden.
  4. Nimmt man die Kopfhörer aus dem Ohr stoppt die Musik. Hält man den Ohrstöpsel dann in der Hand und verdeckt dabei die Sensoren, geht die Musik im anderen Ohr wieder los.
  5. Die AirPods synchronisieren nicht mit dem Apple TV. Ehrlich Apple?
  6. Die Steuerung ist nicht an den Kopfhörern selbst möglich. Man muss also immer das iPhone, die Apple Watch oder den Mac bemühen.
  7. Siri is a mess. Gut gemeint Apple, aber in der Praxis unbrauchbar. Siri ist langsam,  fehlerhaft („Musik Lauter“ … „Auf welcher Nummer möchtest du Frank Lauter anrufen?“) und grundsätzlich auf ein Gerät mit einem Display ausgerichtet. So leider nicht :/
  8. Was macht man, wenn man wie ich beruflich mit einem Mac an einer Windows Tastatur arbeitet, die keine Lautstärketasten hat. Tja, dann muss man tatsächlich die Toneinstellungen auf die Menübar legen. Doof
  9. Der Doppeltap ist nicht immer zuverlässig (zumindest bei mir, gerade wenn ich kurz davor das Ausgabegerät gewechselt habe).
  10. Läuft man mit der Apple Watch und der Fitness App, dann schaltet die Uhr leider immer automatisch auf die Fitness App zurück, auch wenn die letzte angezeigte App die Musik App war. Damit kann erst nach einem umständlichen Umschalten (Doppeltap auf die Krone) in die Musik App zurück gewechselt und die Lautstärke justiert werden. Nervt

Denke man kann, je nach Anwendungsfall, die Liste sicherlich erweitern. Wenn auch ihr die ein oder andere „Ecke oder Kante“ bei den AirPods entdeckt, würde ich mich über Kommentare freuen.

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Bei einer Jacke wie dieser können die AirPods schon mal hängen bleiben und aus den Ohren fallen.
Für mich bleiben die AirPods aber trotzdem ein tolles Produkt, welches ich täglich gerne benutze. Ob ich sie jetzt empfehlen würde ist da schon schwieriger zu beantworten, da nicht jeder mit diesen doch vorhanden Einschränkungen leben kann.

Vielleicht sollte der ein oder andere auf die nächste Revision warten, die dann hoffentlich eine vernünftige Steuerung ermöglicht.

Eine (Arbeits-)Woche mit dem neuen MacBook Pro

Nach dem Ersteindruck von letzter Woche, einem reduzierten Endorphienspiegel und einem harten Arbeitsalltag, möchte ich ein paar Gedanken zum aktuellen MacBook Pro mit euch teilen.

Das Gerät selbst begeistert (und nicht nur mich) immer noch. Formfaktor, Qualitätsanmutung, Materialauswahl, Wertigkeit, das alles passt und überzeugte bisher jeden, der das MacBook Pro mit Touchbar in Spacegrey unter seine Finger nehmen konnte. Etwas schockiert bin ich über die Tatsache, dass nach nur einer Woche Kennenlernen ein Blick auf das „alte“ MacBook Pro wirkt, als würde mann auf ein Relikt der Vergangenheit schauen, obwohl wir alle wissen, das ein 2015er MacBook Pro immer noch mehr Charisma hat, als viele Windows-Laptops zusammen.

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Was weiterhin bleibt ist der superhelle und faszinierende Bildschirm, die (für meine Zwecke) immer ausreichende Performance und die gigantische Geschwindigkeit der SSD. Das Trackpad ist allen Zweifeln erhaben und die Größe fällt weder positiv noch negativ ins Gewicht. Überaus angenehm sind auch die ganz gut temperierten und bei Wunsch sehr kräftigen Lautsprecher. Apropos laut, die vorhandenen Lüfter sind inzwischen ein einziges Mal angesprungen. Trotzt diverser geöffneter Apps, einer parallelen virtuellen Maschine, Java-Applikationen und gestreamter Musik im Hintergrund. Also alles im grünen Bereich.

Das Detail, nachdem sich Betrachter immer zuerst erkundigt haben, war natürlich die Touch Bar und es mag enttäuschend klingen, wenn ich sage, dass dieses Element des neuen MacBook Pro für mich kein Kaufargument war und es auch in Zukunft keines sein wird. Apple hat bei der technischen Ausführung einen guten Job gemacht. Die Touch Bar funktioniert, lässt sich angenehm bedienen, aber in meinem persönlichen Arbeitsalltag spiel sie fast keine Rolle.

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Ohne wollte ich ehrlich gesagt aber auch nicht mehr sein. Schön sind die Konfigurationsmöglichkeiten des Control Strips. Es fühlt sich beim Sliden, Wischen und Tippen schon sehr nach Zukunft an, aber je nach Anwendertyp „verpuffen“ viele der gut gemeinten Ideen. Ich selbst würde mich als Power-User bezeichnen, der mit dem MacBook Pro seinen kompletten Arbeitsalltag, dem Entwicklen und Programmieren in einer typischen modernen Bürowelt bestreitet. Und gerade für mich, der schon in der Vergangenheit vieles direkt und blind über die Tastatur erledigt hat, bleibt die Benutzung der Touch Bar meist auf der Strecke.

Das heißt nicht, dass ich die Touch Bar als überflüssig erachte, aber für mich ist sie definitiv mehr ein Consumer-, denn ein Pro-Feature.

Manchmal arbeitet man ja auch mit externen Tastaturen, dann verzichtet man automatischerweise auf alle netten Spielereien der interaktiven Leiste. In solchen Momenten vermisst man dann aber weniger deren Funktionsumfang, sondern vielmehr ein kleines aber bedeutendes Detail, was man auf der rechten Seite findet – Touch ID. Der Fingerabdrucksensor, den wir bereits vom iPhone oder dem iPad kennen, der gleichzeitig auch ein Ein- und Ausschalter ist. Touch-ID ist schon ein kleines „Killer-Feature“; einmal damit gelebt, will man es nicht mehr missen. Hervorragend auch der schnelle Benutzerwechsel ohne umständlich Auswahl im Menu. Einfach Finger auflegen, kurz drücken und schon ist man im anderen Benutzeraccount. Wundervoll!

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Noch einfacher geht das Anmelden mit einer Apple Watch. Aktiviert man diese neue Funktion, entsperrt sich der Mac automatisch, wenn man sich in seiner Nähe befindet. Es wäre also schön, wenn wenigstens Touch-ID seinen Weg auch auf das Magic Keyboard finden würde.

Ein im Vorfeld sehr kontrovers diskutierter Punkt betrifft die neue Tastatur am MacBook Pro. Ein objektive Bewertung ist natürlich schwierig, schließlich hat jeder Mensch ein anderes Empfinden und natürlich auch andere Präferenzen. Ich selbst bin ein Schnell- und Vieltipper (mit bis zu 400 Anschlägen die Minute) und ich muss sagen, dass ich mich ausgesprochen schnell und gut an die neuen Tastatur gewöhnt habe. Kritikpunkte bleiben weiterhin die doch sehr laute Geräuschkulisse, übrigens auch lauter als das 12″ MacBook mit Butterfly Tastatur. Bei Oberlicht spiegelt die Tastenfläche etwas mehr als beim Vorgänger, was dann auch das Ablesen der Touch Bar etwas schwieriger macht. Schön dagegen ist die klare Abgrenzung der beleuchteten Tastatur auf die entsprechenden Zeichen. Vorbei das aus allen Ritzen und Kanten Leuchten, wie bei der alten Tastatur.

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Mit der Adaptersituation kann man ehrlich gesagt leben, schließlich gehörten diverse Adapter auch beim Vorgänger zum Büroalltag. Über einen passenden Multiport-Adapter lassen sich viele der fehlenden Anschlüsse gekonnt und platzsparend abfangen. Schön ist dabei, dass dann nur noch ein Kabel in den Mac gesteckt werden muss; es lebe die Dockingstation. Leider ist die passende Auswahl eines solchen Multiport-Adapters, trotzt über einem Jahr MacBook (one), noch immer nicht leicht und ein großes Manko bleibt im Moment die oftmals noch fehlende Unterstützung von hochauflösenden Monitoren mit 60 Hz.

Etwas störend empfinde ich die Verbindung der USB-C Stecker selbst, die doch sehr fest im Gehäuse sitzen und nur mit einem erheblichen Kraftaufwand entfernt werden können und keine Frage, der elegante Magsafe fehlt. Was dagegen nicht fehlt ist der Startsound und der leuchtende Apfel. Viel diskutierte Details, die im Arbeitsalltag aber dann doch keine Rolle spielen.

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Somit zeigt sich ein überaus positives Bild des neuen MacBook Pro mit Touch Bar, wenn man mal den doch erheblichen Preispunkt und die leider nicht aktuelle Prozessorarchitektur außer Acht lässt. Faktoren, die in der nächsten Evolutionsstufe wohl weniger eine Rolle spielen werden.

Ein doch sehr negativer Punkt bleibt aber, vorausgesetzt es handelt sich dabei nicht um ein Problem und Produktionsfehler der 1. Serie. Die Akkulaufzeit ist nicht nur schlechter, sondern für meine Verhältnisse fast inakzeptabel geworden. Mein Vorgänger, ein altes MacBook Pro hat noch heute mit einem ca. 2 Jahre alten Akku eine Laufzeit von 9-10 Stunden, die mich fast einen kompletten Arbeitsalltag ohne Strom  haben auskommen lassen. Das neue MacBook Pro hat es laut (kalibrierter) Anzeige noch nie über 5,5 Stunden geschafft, wobei die tatsächliche Benutzung sogar weit darunter lag.

Ein heftiger Wermutstropfen … schauen wir mal was der Apple Support dazu sagt.

Alles neu, macht der Mai (April)

„Ein neues Leben beginnt, Zeit des Wartens und funktionieren Spiele auf der Watch?“

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Tja, ich hatte mal wieder dieses unverschämte Glück am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, die richtige Applikation zu öffnen. Genauer gesagt war es der 10. April 2015, exakt um 9 Uhr, als in Cupertino der Bestellvorgang für die Apple Watch gestartet wurde. Mein Glück war es nicht über den Webbrowser den Apple Store zu besuchen (da ging nix), sondern über die eigene iOS App auf einem iPad. Somit war mir eine Bestellbestätigung um 9:03 Uhr gegönnt und ein voraussichtliches Lieferdatum am prognostiziertem 24. April 2015.

… was hat die denn überhaupt für einen Mehrwert?

Die Tage vergingen und schon lange hatte ich mich nicht mehr so auf ein neues Apple Produkt gefreut, wie auf diese Uhr. Die Uhr, die doch  „eigentlich keinen Sinn macht“, die „eigentlich doch keiner braucht“, die „was hat die denn überhaupt für einen Mehrwert?“. Meine Vorfreude wurde dadurch aber nicht geschmälert, hat mich doch der Kauf des ersten iPhones (Classic) 2007 eines Besseren belehrt. Die Zeit mit dem ersten iPhone möchte ich nicht missen und schon gar nicht die gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse, die man so später hätte niemals erleben können. Die „überteuerten“ 500 Bucks, die man damals dafür zahlen musste, sind ja geradezu lächerlich, wenn man bedenkt, dass High-End Smartphones heute jenseits der 700 Euro kosten.

Die Zeit mit dem ersten iPhone möchte ich nicht missen 

Aber zurück zur Watch … um ehrlich zu sein gingen mir dann doch auch viele Fragen durch den Kopf. Wird es Apple richtig gemacht haben? Wird es meine erste richtige Enttäuschung nach so vielen Jahren mit Apple? Kann das überhaupt gut gehen, als erstes völlig neu entwickelte Produkt nach Steve Jobs?  Klar war mir auch, dass sich so eine Geschichte wie beim iPod oder dem iPhone nicht mehr wiederholen wird. Apple hat also seine goldenen Pfeile bereits verschossen; oder vielleicht doch nicht?

Wird es meine erste richtige Enttäuschung nach so vielen Jahren mit Apple? 

Eine kleine Wohltat in der Zeit des Wartens war ein Wired Interview mit Kevin Lynch, der klar gemacht hat, dass die Apple Watch nicht als eigenständiges Gerät, wie ein iPhone oder iPad zu betrachten ist, sondern dass bei der Entwicklung klar wurde, dass es sich (im Moment) nur um ein Ergänzendes Produkt handelt. Und nach ein paar Tagen mit der Apple Watch muss ich sagen, dass trifft es ganz genau. Es macht nämlich keinen Sinn und schon gar keinen Spaß länger mit der Watch zu interagieren, denn wie schon Lynch in dem Interview bemerkt ist die Armhaltung bei der  Bedienung der Uhr ziemlich ermüdend.

Gerade bei Spielen mache ich mir große Sorgen

Eine große Hoffnung, die so viele hatten, dass mit der Apple Watch ein regelrechter neuer App-Boom stattfindet wage ich deshalb zu bezweifeln. Es steht außer Frage, dass jeder Hersteller und Entwickler jetzt eine Watch App in den Store werfen wird, taugen werden wohl die wenigsten was. Gerade bei Spielen mache ich mir große Sorgen, jedes auf die Watch portierte Spiel macht eigentlich keinen Sinn, da man es nicht länger als ein paar Sekunden, vielleicht Minuten, spielen kann. Das weckt aber auch große Hoffnung, da klar wird, dass jetzt wieder neue Spielideen und neue Spielmechanismen gefragt sind, die nur mit der Uhr funktionieren werden.

Ganz im Sinne des wohl bekanntesten deutschen Spielepodcasts Insert Moin schließe ich deshalb diesen Beitrag mit einem  „Ich freu mich drauf“.

hello mydailywatchexperience.de

Hello, oder besser gesagt „Hallo“, schließlich handelt es sich hier um einen (vorerst) deutschsprachigen Blog. Aber ihr kennt das, englische Titel und vor allem Domains machen sich einfach besser.

Vor ein paar Tagen ist mir beim Joggen die Idee zu mydailywatchexperience.de gekommen. Nicht weil es hier etwa um Sport geht (wenn überhaupt nur am Rande). Nein, vielmehr war mein letzter Lauf geprägt von noch nie dagewesene Eindrücken und diese habe ich ganz allein meinem neuen Begleiter zu verdanken, meinem neuen technischen Begleiter, der Apple Watch.

Deshalb möchte ich euch hier vom Leben mit der Apple Watch berichten, meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen, den weiteren Weg des Produktes mit euch ausloten, aber auch über verpasste Chancen sprechen.

Seid also gespannt (ich bin es ehrlich gesagt auch).

So, jetzt heißt es aber erstmal „Aufstehen“ … danke für den Hinweis Apple Watch.

mydailywatchexperience.de könnt ihr auch über mdwe.de erreichen.